Watten-Rat

Ost-Friesland

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Startseite > Verbände > Artikel Nr. 19 (28.09.2003)

Austritt aus dem BUND

Das freundliche Geneigtsein des Umweltverbandes gegenüber der Windlobby findet nicht ungeteilte Zustimmung

Austritt aus dem BUND, weil dieser sich zum "ideologischen Handlanger der Windlobby" macht. Wer das BUND-Mitgliedermagazin regelmäßig liest, dem werden die vielen Anzeigen der Windlobby auffallen.

Auf einem Auge blind, wenn es um die fortschreitende Landschaftszerstörung geht, ist nicht nur der BUND. Auch der NABU-Bundesverband und Greenpeace als Ablass-Spendenverein für das gute Umweltgewissen sagen Naturschutz und unterstützen den Windkraft-Ausbau ohne Rücksicht auf Verluste, und das im wahrsten Sinne des Wortes! Auf der Web-Seite des BUND-Bundesverbandes steht durchaus viel Kritisches zur Windkraft, nur die Taten gegen den rasanten industriellen Windkraft-Ausbau in vielen sensiblen Gebieten sind dürftig. Da ist der Austritt nur konsequent.

Michael Schier Lauterstr. 25 36341 Lauterbach

An BUND - Mitgliederservice
Sehr geehrte Damen und Herren,

Ihr letztes BUNDmagazin befasst sich dem "Flächenhunger", der "längst die ländliche Region erreicht - und dabei ist, auch sie bis zur Unkenntlichkeit zu entstellen." Dies ist sicher eines der wichtigsten Themen in unserem dicht besiedelten Land.

Sie bringen es aber tatsächlich fertig, eine Hauptursache der Landschaftszersiedlung - außer in den Werbespalten- völlig unerwähnt zu lassen.

Wo findet eine größere Landschaftszerstörung statt als in unseren letzten intakten Mittelgebirgen, die - wie meine Heimat, der Vogelsberg - von zahlreichen Pulks gewaltiger Windindustrieanlagen zerrissen, zersiedelt, zerstört, eben "bis zur Unkenntlichkeit entstellt" werden?

Sie müssen schon ideologisch sehr verblendet sein, um den Verlust von Lebensqualität in den heulenden Karussell-Landschaften, die ökologischen Folgen für Vögel und Fledermäuse und die Zersetzung des Landschaftsbildes ignorieren zu können.

Ideologisch verblendet muss man sein, um die Fakten zu ignorieren, welche die Bedeutungslosigkeit von WKA für Energiegewinnung und Klimaschutz belegen.

Meinen kritischen Leserbrief haben Sie bis zur Unkenntlichkeit entschärft.

Ihr Hinweis auf Berücksichtigung der "Anforderungen des Natur- und Umweltschutzes" bei der Standortwahl kann ich nur als zynisch zurückweisen. Ich habe in den letzten Jahren als NABU-Vorstandsmitglied regelmäßig erlebt, wie die Belange des Natur- und Landschaftsschutzes kalt vom Tisch gewischt wurden.

Der BUND macht sich zum unkritischen Handlanger der Windlobby und dient den Profitinteressen der Großindustrie. Er macht sich damit mitschuldig an einer gewaltigen und sinnlosen Lebensraumzerstörung.

Ich kündige hiermit meine Mitgliedschaft im BUND.

Mit freundlichen Grüßen Michael Schier Lauterbach, 24.09.03

 
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