Watten-Rat gegründet
Esens. Die Konferenz der Natur- und Umweltschutzverbände Ost-Friesland
traf sich zum letzten Mal in der bisherigen Organisationsform zur Jahresversammlung
im Nordseehaus Dornumersiel.
Mit großer Mehrheit wurde beschlossen, die ehrenamtliche und unabhängige
Wattenmeerarbeit aus der Konferenz herauszulösen und in den neu gegründeten
Watten-Rat zu überführen.
Der Watten-Rat wird sich verbändeunabhängig mit dem Wattenmeerschutz,
Nationalparkfragen und der Öffentlichkeitsarbeit befassen und diesen
bisherigen Arbeitsschwerpunkt der Konferenz der Natur- und Umweltschutzverbände
Ost-Frieslands eigenständig weiterverfolgen. Zum Koordinator des
Watten-Rates wurde einstimmig Manfred Knake aus Esens-Holtgast gewählt,
der bisher die Konferenz koordinierte.
Die Koordination der Konferenz der Natur- und Umweltschutzverbände
Ost-Friesland wurde an Uwe Klasen, Norden, übergeben. Im Watten-Rat
arbeiten unabhängige und ehrenamtliche Mitglieder mit, die z.T. schon
seit Jahrzehnten in der Naturschutzarbeit für das Wattenmeer tätig
sind. Als Kontaktperson in den Niederlanden arbeitet der Umweltpolizist
und Kapitän John de Boer aus Delfzjil mit.
Als erste Aufgabe sieht der Watten-Rat die kritische Überprüfung
der Nationalpark-Gesetzesnovellierung an. Nach Auffassung des Wattenrates
verstößt die Herausnahme von gemeldeten Flora-Fauna-Habitat-
und EU-Vogelschutzgebieten aus dem Nationalpark für die touristische
Nutzung gegen geltendes europäisches Recht.
Eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission wurde den Teilnehmern
der Jahresversammlung in Dornumersiel beschlossen. Die umfangreiche Beschwerde
liegt bereits im Entwurf vor und listet genau die Gebiete und Arteninventare
auf, die durch die Gesetzesnovellierung im Nationalpark nachteilig betroffen
sind. Dazu gehören u.a. die Badestelle an der Leybucht"nase"
bei Greetsiel, mehrere Gebiete auf den ostfriesischen Inseln und der geplante
FKK-Strand in Bensersiel.
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