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Jade-Weser-Port  

EU-Beschwerde gegen Jade-Weser-Port von zahlreichen Verbänden unterstützt

Die EU-Beschwerde gegen die Überplanung eines faktischen EU-Vogelschutzgebietes wird von vielen Verbänden unterstützt, nur der NABU Landesverband Niedersachsen fehlt.

Die Umweltverbände bzw. Stiftung LBU, BUND, AKN , NABU-Kreisgruppe Wilhelmshaven, Robin Wood und WWF unterstützen eine gemeinsame Beschwerde bei der EU-Kommission gegen die Überplanung dieses faktischen EU-Vogelschutzgebietes als "Jade-Weser-Port". Der Wattenrat hat sich im Januar 2004 ebenfalls als Unterstützer registrieren lassen. So weit, so gut.

Liest man eine Presseveröffentlichung vom November letzten Jahres (ganz unten), fällt allerdings auf, dass der NABU-Wilhelmshaven sich bereits mit dem geplanten Hafen "arrangiert" und " abgefunden" hatte. Erfreulicherweise unterstützt man nun zwei Monate später die EU-Beschwerde. Wo aber steckt der NABU-Landesverband Niedersachsen? Unterstützt man dort etwa die Beschwerde gegen die Zerstörung des faktischen Vogelschutzgebietes nicht, als ehemaliger "Deutscher Bund für Vogelschutz"? Der NABU Landesverband fehlt auf der Pressemitteilung. Warum lässt man lediglich eine Kreisgruppe die EU-Beschwerde unterstützen? Oder hat man sich beim NABU in Hannover schon wieder mit der Landespolitik arrangiert?

Fragen, die beantwortet werden müssten.

(Auf den Seiten des LBU finden Sie hier die entsprechende Presseerklärung, unten auf der Seite ein Link zum Originaltext der EU-Beschwerde)

LBU Niedersachssn e.V.   Alexanderstr, 7   30159 Hannover

Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen e.V.

PRESSEMITTEILUNG 28. 01. 2004

Robin Wood. Förderkreis »Rettet die Elbe« und NABU Wilhelmshaven sind mit im Boot

Voslapper Groden nicht als Vogelschutz-Gebiet gemeldet: Immer mehr unterstützen die EU-Beschwerde

(Hannover) - Der Kreis wird immer größer. Die vom Landesverband Bürger­initiativen Umweltschutz (LBU) Niedersachsen, WWF, BUND und Aktions-Konferenz Nordsee gemeinsam eingereichte EU-Beschwerde wird nun auch von den Umweltschutzgruppen Robin Wood, Förderkreis »Rettet die Elbe« und der NABU-Kreisgruppe Wilhelmshaven unterstützt. Die Beschwerde richtet sich gegen die Nicht-Meldung des Voslapper Grodens in der Stadt Wilhelmshaven als EU-Vogelschutzgebiet. »Der Voslapper Groden hat eine besondere Bedeutung als Lebensraum für seltene und bedrohte Vogelarten und muss deshalb als EU-Vogelschutzgebiet gemeldet werden. Nur so kann der Lebensraum für die Vögel erhalten werden. Wir freuen uns, dass immer mehr unsere gemeinsame Beschwerde unterstützen«, sagte ein Sprecher des LBU. Der LBU fordert die EU-Kommission in Brüssel auf, über die Beschwerde der Verbände schnellstens zu entscheiden. »Das ist wegen der fortschreitenden Überplanung des Gebietes dringend notwendig.«

Für Rückfragen stehen Ihnen zur Verfügung. Andreas Bieg, Tel (0511) 368 15 20

 

Guten Morgen SONNTAG (S. 1) 09. Nov. 2003

Der Naturschutzbund NABU als biologisches "Zünglein" an der Waage
Wilhelmshaven ist gut bestückt

Wilhelmshaven. (Za) Wilhelmshaven ist gut bestückt. Zumindest, was Freizeitmöglichkeiten und Grünflächen betrifft, "...haben wir hier im Verhältnis zur Einwohnerzahl mehr als andere Kommunen", weiß Wilhelm Kaufmann, 1. Vorsitzender vom Naturschutzbund NABU in Wilhelmshaven. Was auf den ersten Blick positiv wirken mag, hat einen gravierenden Nachteil: Grün- und Freizeitflächen wollen gepflegt sein, und das kostet Geld. Viel Geld, vor allem für eine Stadt wie Wilhelmshaven, deren Bevölkerung von Jahr zu Jahr weniger wird. Sinkende Einwohnerzahlen bedeuten auch immer sinkende Einnahmen. Viele Grünflächen werden damit automatisch zu einem Kostenfaktor, der ins Gewicht fällt. "Ein Thema, mit dem sich die Öffentlichkeit schwer tut", so Kaufmann.

Genau wie mit dem Umweltschutzgedanken, der nicht automatisch bei jedem Gefallen findet, wie der Vorsitzende weiß. Vor allem in Hinblick auf den Jade-Weser-Port müssen sich Umwelt und Wirtschaft miteinander arrangieren, denn, so Kaufmann, "mit dem Bau des Containerhafens werden wertvolle Biotope zerstört". Seite 4

Guten Morgen SONNTAG (S. 4)

Fortsetzung von Seite : "Wilhelmshaven ist gut bestückt"
"Wir müssen mit dem Zug der Zeit gehen"

Wilhelmshaven. (Za) Der NABU in Wilhelmshaven bemüht sich diesbezüglich, Ausgleich zu schaffen, ohne die Probleme der Region dabei aus den Augen zu verlieren.

"Unser Wunsch ist auch die Schaffung einer Basis für vertrauliche und konstruktive Zusammenarbeit mit Politik, Wirtschaft und Verwaltung", sagt Wilhelm Kaufmann, der rund vier Stunden täglich ehrenamtlich für den Naturschutzbund NABU in Wilhelmshaven tätig ist.

Kein einfaches Anliegen für den gemeinnützigen Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, den Natur- und Umweltschutzgedanken, vor allem bei Jugendlichen, nicht zu kurz kommen zu lassen.

Auch die Sicherung und der Schutz von Biotopen stehen bei den Naturschützern ganz oben. Dass hier beim Bau des Jade-Weser-Ports viel Gewachsenes zerstört wird, damit hat man sich bei der NABU abgefunden. "Wir sind ein regionaler Verein und müssen auch mit dem Zug der Zeit gehen", so Kaufmann, der weiß wie wichtig Arbeitsplätze für Wilhelmshaven sind. Für die verlorenen Biotope im Voslapper Groden würden Ausgleichflächen geschaffen. "Wilhelmshaven allein kann die nicht bieten, da muss auch das Umland mit einbezogen werden".

Weniger kompromissbereit ist man dagegen beim NABU wenn es um die weitere Zersiedelung der Landschaften geht. "Die Randgebiete dürfen nicht weiter bebaut werden," so der NABU-Vorsitzende. Aufgrund des zu erwartenden Bevölkerungsrückgangs hätte man alsbald nur noch "Geisterstädte" zu erwarten. In den heutigen neugebauten Einfamilienhäusern "leben meistens nur noch ein bis zwei ältere Personen", so Kaufmann. Und junge Menschen, die hier später einziehen, gäbe es nicht mehr viele.

Aus diesem Grunde plädiert der Wilhelmshavener Naturschutzbund dafür, die Innenstadt wieder neu zu beleben und hinter der Maade-Grenze keine weitere Bebauung zuzulassen. Dass das zu Reibereien führen kann, erfährt Wilhelm Kaufmann jeden Tag. Trotzdem wollen sich der Vorstandsvorsitzende und die rund 600 Mitglieder von NABU weiter aktiv für die Belange von Natur und Umwelt einsetzen.

Dazu gehören auch DIA-Vorträge über die heimische Tierwelt. Über den "Vogel des Jahres 2003", dem Mauersegler, können Interessierte etwas am Donnerstag, dem 13. November, erfahren.

 

Jeversches Wochenblatt 29. Jan. 2004

Beschwerde unterstützt
Auch NABU jetzt gegen Hafenbau

Wilhelmshaven/hbu - Unter den Umweltverbänden formiert sich stärkerer Widerstand gegen den Bau des Jade-Weser-Ports. Eine vom Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (LBU) Niedersachsen, WWF, BUND und Aktions-Konferenz Nordsee gemeinsam eingereichte EU-Beschwerde wird inzwischen auch von den Umweltschutzgruppen Robin Wood, dem Förderkreis " Rettet die Elbe", dem Wattenrat Ost-Friesland und der NABU-Kreisgruppe Wilhelmshaven unterstützt.

Die Beschwerde richtet sich gegen die Nicht-Meldung des Voslapper Grodens als EU-Vogelschutzgebiet. "Der Voslapper Groden hat eine besondere Bedeutung als Lebensraum für seltene und bedrohte Vogelarten und muss deshalb als EU-Vogelschutzgebiet gemeldet werden. Nur so kann der Lebensraum für die Vögel erhalten werden. Wir freuen uns, dass immer mehr unsere gemeinsame Beschwerde unterstützen", sagte ein Sprecher des LBU. Der LBU fordert die EU-Kommission in Brüssel auf, über die Beschwerde der Verbände schnellstens zu entscheiden. Manfred Knake vom Wattenmeerrat monierte gestern den aus seiner Sicht halbherzigen Sinneswandel beim NABU. Nach älteren Presseveröffentlichung habe der NABU Wilhelmshaven sich bereits mit dem geplanten Hafen "arrangiert" und " abgefunden". Der Schwenk sei erfreulich, der NABU-Landesverband Niedersachsen gehöre aber nicht zu den Unterstützern der EU-Beschwerde.

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