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Gänseforschung  

Wildgänse der Leybucht bevorzugen extensive beweidete Salzwiesen

Die zu tausenden in der Leybucht bei Greetsiel (LK Aurich) rastenden Gänse, überwiegend Nonnengänse, äsen am liebsten auf extensiv beweideten Salzwiesen. Das fand eine Forschungsgruppe der Universitäten Groningen und Osnabrück heraus. Eine Informationsbroschüre bietet die Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven an. Einzelheiten dazu in der Presseinformation der Bezirksregierung Weser-Ems.

Anzumerken ist, dass Gänse viele unbeweidete Flächen im Nationalpark völlig meiden, sie verschwinden im hohen Bewuchs und haben keine Übersicht. Die Salzwiese östlich von Dornumersiel ist dafür ein gutes Beispiel: Dieser ehemals bekannte Gänserastplatz der Ringelgans ist auf der Salzwiese fast völlig erloschen. Die Tiere sind noch im Gebiet: Westlich des Hafens Dornumersiel äsen sie jetzt binnendeichs, ganz in der Nähe eines Lenkdrachenflugfeldes. Diese Fläche war einmal Bestandteil des Nationalparks niedersächsisches Wattenmeer und wurde bei der Novellierung des Gesetzes der Einfachheit halber herausgenommen. Die Auseinandersetzung mit der Tourismuswirtschaft wurde nicht gewünscht. Die Gänse fressen dort im Winter unter Dauerstress oder weichen völlig aus, wenn die Sportsfreunde ihre Drachen steigen lassen.

 

Presseinformation der Bezirksregierung Weser-Ems 28. Okt. 2003 Nummer: 175

Neue Forschungsergebnisse veröffentlicht: Wildgänse lieben extensiv beweidete Salzwiesen

Wie reagieren die in der Leybucht rastenden Wildgänse, wenn die Beweidung der dortigen Vorländereien im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer reduziert oder gar gänzlich eingestellt wird? Dieser Frage sind Wissenschaftler der Universitäten Osnabrück und Groningen nachgegangen. Ihre Forschungsergebnisse wurden jetzt in der Schriftenreihe der Nationalpark-Verwaltung unter dem Titel "Die Leybucht - Kein Platz für Gänse?" veröffentlicht. Das Fazit der Untersuchung: Haben Wildgänse die Wahl, sind ihnen extensiv beweidete Salzwiesen am liebsten.

Hintergrund der Untersuchung war eine immer wieder mit Vehemenz geführte Diskussion zwischen Naturschutz und Landwirtschaft: Während die Nationalparkverwaltung in weiten Teilen des Vorlandes eine natürliche Entwicklung fördern möchte, befürchten die Landwirte der Region, dass dadurch die Gänse vertrieben werden und auf landwirtschaftliche Flächen ausweichen.

Dieser ursächliche Zusammenhang konnte durch die Untersuchungen nicht bestätigt werden, vielmehr scheint u. a. der weltweite Anstieg der Gänsepopulationen dazu zu führen, dass vermehrt auch auf landwirtschaftlich genutzten Flächen des küstennahen Binnenlandes Meeresgänse anzutreffen sind. Im Bereich der Leybucht äsen die Gänse weiterhin auch in den unbeweideten Salzwiesen, sie bevorzugen allerdings extensiv beweidete Vorländereien.

Tatsächlich ist es eine Vielzahl unterschiedlicher Faktoren, die die Verteilung der Gänse im Gebiet beeinflusst. Die Broschüre beschreibt diese anschaulich, sie geht außerdem auf verschiedene Aspekte des Natur-schutzes ein und zeigt auf, wie die Ergebnisse in das Management der Salzwiesen in der Leybucht einfließen.

Sowohl das Forschungsprojekt selbst als auch die Broschüre wurden von der Niedersächsischen Wattenmeer-Stiftung gefördert. Exemplare der Broschüre mit dem Titel "Die Leybucht: Kein Platz für Gänse? Ein Forschungsprojekt zum Einfluß der Beweidung auf die rastenden Wildgänse in der Leybucht" gibt es bei der Nationalparkverwaltung gegen eine Schutzgebühr von 2,50 Euro plus Versandkosten (Bestellungen per e-mail an dezernat04whv@br-we.niedersachsen.de oder per Fax an 04421/911-280).

Anmerkung für die Redaktion: Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte direkt an Petra Potel bei der Nationalpark Verwaltung Niedersächsisches Wattenmeer (Tel: 04421/911-283).

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