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Wattenmeer soll "forciert vermarktet" werden  

Auch CDU-Regierung will Wattenmeer mit dem Etikett UNESCO-Weltnaturerbe vermarkten

Auch nach dem Regierungswechsel in Niedersachsen soll das niedersächsische Wattenmeer "forciert vermarktet" werden: durch das Etikett UNESCO-Weltnaturerbe. Nein, nicht mehr Schutz, sondern noch mehr Nutzung soll es sein. Dabei ist dieser Nationalpark noch nicht einmal von der International Union for Conservation of Nature (IUCN) internatioanl anerkannt. Noch nicht einmal das Etikett "Nationalpark" stimmt. Prestige und Schein statt sein ist eben alles, auch im Naturschutz a la´ Niedersachsen.

Anzeiger für Harlingerland 11.08.2003 (S. 11)
Jeversches Wochenblatt 11.08.2003

Weiter Kampf um das Prestige des Wattenmeers

NATURERBE - Sander mit neuem Vorstoß

WILHELMSHAVEN / HANNOVER / LNI - Niedersachsen will weiter für die Anerkennung des Wattenmeeres an der deutschen, niederländischen und dänischen Nordseeküste als Unesco-Weltnaturerbe kämpfen. "Diese Frage muss von niedersächsischer Seite nochmals erheblich forciert werden", sagte Umweltminister Hans-Heinrich Sander (FDP) am Wochenende in Hannover. "Ich werde über den Sachstand im Kabinett berichten und den Ministerpräsidenten bitten, das Thema wieder auf die nationale Ebene zu heben."

Nach Sanders Angaben regt sich vor allem in Dänemark Widerstand gegen eine Anmeldung des Wattenmeeres zur Aufnahme in die Unesco-Liste des Weltnaturerbes. In Deutschland habe Niedersachsen das größte Interesse an einem solchen Schritt. Daher werde das Land an dem Thema dranbleiben.

Durch eine Anerkennung als Weltnaturerbe würde das einzigartige Wattenmeer, das in Deutschland bereits Nationalpark ist, auf eine Stufe mit anderen großen Nationalparks in der Welt gestellt, sagte der FDP-Politiker. "Touristisch müsste das Wattenmeer dadurch besser zu vermarkten sein, ohne dass es dem Nationalpark schadet." Für die Küste ergäben sich dadurch große Chancen.

Die UN-Organisation für Kultur, Erziehung und Wissenschaft (Unesco) hält das Wattenmeer nach Angaben von Irmgard Remmers, der Leiterin der Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven, für "hochgradig anerkennenswert". Sie wolle aber einen gemeinsamen Antrag aller drei Wattenmeer-Anrainer.

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