Startseite > Aktuelles > Artikel Nr. 298 (November 2008)
Dioxin im Nationalpark
Nach den Funden an der Ems nun auch weit erhöhte Dioxin-Werte im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer gefunden - "Keine Gefahr für Vögel"
Die beiden Proben im Nationalpark lagen nach Angaben von Mühlner mit 2,79 und 1,9 Nanogramm pro Kilogramm weit über dem Grenzwert von 0,4. "Für die Vögel besteht keine Gefahr", betonte Mühlner. Allerdings handelt es sich dabei nicht um amtliche Proben.
Frage: Fallen die amtlichen Proben "besser" aus?
Man sollte allerdings genauer unterscheiden zwischen Dioxin in Schwebstoffen und Sediment und Dioxin in organischer Substanz, dort ist die Belastung höher! Sowohl in der Ems- (Akzo-Nobel: Farben, Chlorchemie) als auch in der Jademündung (Inneos, früher ICI: Chlorchemie) befinden sich chemische Fabriken. Wenn "Luftverschmutzung", wie die Bündnisgrünen im Landtag vermuten, die Ursache sein soll, wäre die Dioxinbelastung nicht auf die Flussmündungen beschränkt.
Wir zitieren aus dem "Hamburger Abendblatt", online, vom 06. Nov. 2008:
Dioxin im Nationalpark
Auch im Wattenmeer wurde jetzt das Krebsgift entdeckt
Nach den Giftfunden an Ems und Elbe ist nun auch Dioxin im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer entdeckt worden.
Brake - An zwei Stellen im Jadebusen sei die giftige Substanz in Gräser-Proben nachgewiesen worden, sagte der Leiter des Umweltbereichs des Landkreises Wesermarsch in Brake, Günter Mühlner, am Donnerstag. Weitere Proben wurden an der Weser bei Nordenham und in einem Nebenarm bei Rodenkirchen genommen, die aber gar nicht beziehungsweise nur gering belastet waren. Das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) kündigte an, weitere Proben ziehen zu wollen.
An Ems und Elbe war bereits an mehreren Stellen krebserregendes Dioxin festgestellt worden. Deshalb hatte der Deichband Oldenburg die vier Stellen an Weser und Jadebusen im Oktober untersuchen und in einem Labor auswerten lassen. Die beiden Proben im Nationalpark lagen nach Angaben von Mühlner mit 2,79 und 1,9 Nanogramm pro Kilogramm weit über dem Grenzwert von 0,4. "Für die Vögel besteht keine Gefahr", betonte Mühlner.
Allerdings handelt es sich dabei nicht um amtliche Proben. Deshalb muss das LAVES in Oldenburg die Untersuchung nun wiederholen. "Wir müssen prüfen, ob wir bei der Grashöhe Anfang November überhaupt noch eine vernünftige Probe ziehen können", sagte der Leiter der Futtermittelüberwachung, Bernhard Aue. Andernfalls müssten die Experten bis zum nächsten Frühjahr warten. Dies werde sich Anfang der nächsten Woche entscheiden.
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Die Grünen im Niedersächsischen Landtag vermuten, dass die Luftverschmutzung für die Dioxin-Belastung verantwortlich ist. Diese nehme nach deutlichen Rückgängen seit dem Jahr 2000 wieder zu, hieß es in einer Mitteilung der Fraktion. Die Parlamentarier fordern die Regierung auf, Fleisch und Futter von Weidentieren systematisch auf Giftstoffe zu untersuchen.
Landwirtschafts- und Umweltministerium kündigten für Dezember eine internationale
Expertenrunde in Hannover an, die über die Dioxin-Problematik beraten und
unterschiedliche Mess- und Diagnosemethoden abstimmen soll.
dpa/lni