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Norderney: Dünenschutz oder Trinkwasserschutz mit EU-Mitteln?

Auf die richtige Formulierung von Förderanträgen kommt es an, um an EU-Mittel zu gelangen. So auch auf Norderney: Dünenschutz oder Trinkwasserschutz mit EU-Mitteln? Aus Kenntnis der Akteure scheint die nachstehende Darstellung der "Förderung von Dünenschutzmaßnahmen" aus dem Life-Starter-Programm zu schön, um so wie geschildert wahr zu sein.

Gerade wurden auf Norderney Dünentäler durch Baumaßnahmen beeinträchtigt bzw. geschädigt, nun sollen an anderer Stelle der Insel im Nationalpark Nieders. Wattenmeer (FFH- und EU-Vogelschutzgebiet) Schutzmaßnahmen gefördert werden, mit EU-Mitteln!

Daher steckt möglicherweise die Erschließung neuer Wasserentnahmestellen in den Dünen für den Massentourismus (mit EU-Geldern?); Norderney hat einen sehr hohen Trinkwasserbedarf! Den vorletzten Absatz sollte man genau lesen!

Ostfriesen-Zeitung 24.04.2003 (S. 19)

Rettung für Silbergras und Sonnentau

EU-PROJEKT Nationalparkverwaltung will mit Dünenschutz auf Norderney in ein Europa-Programm. Die Partner bereiten zurzeit die Anträge vor. Die Norderneyer Wirtschaftsbetriebe und der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft und Küstenschutz sind mit im Boot.

NORDERNEY / HEI - Auf Anhieb wäre man wohl nicht darauf gekommen, dass es Dünen sind; die Norderney mit Venedig verbinden. Diese Gemeinsamkeit hat Insel und Lagunenstadt jetzt zu Partnern in einem "Life-Starter-Projekt" der Europäischen Union gemacht. Aus diesem Topf werden besondere Naturschutzmaßnahmen gefördert.

Die Nationalparkverwaltung in Wilhelmshaven arbeitet derzeit gemeinsam mit den Wirtschaftsbetrieben der Stadt Norderney sowie dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft und Küstenschutz in Norden daran, dass Dünenschutzprojekte auf der Insel ins Programm aufgenommen werden.

Norderney und Venedig sind aber nicht die einzigen Partner in diesem europaweit angelegten Naturschutzprogramm. Mit im Boot sind auch Naturschützer aus Schleswig-Holstein, Fuerteventura, Teneriffa, sowie aus dem spanischen Albufera. Überall gibt es Dünenlandschaften, die im Laufe der Zeit vom Menschen verändert wurden. Mit dem Geld der EU sollen sie wieder in einen Naturzustand zurückversetzt werden.

"Das Projekt fördert Schutzmaßnahmen, die den Naturhaushalt wirklich verbessern", erläutert Zander. "Da wird nicht nur etwas schöner gemacht." Aus diesem Grund werden die Projekte mit einem so genannten Monitoring wissenschaftlich begleitet und kontrolliert. "Die wollen schon wissen, ob es am Ende was gebracht hat."

Auf Norderney - der dünenreichsten Insel im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer - hat sich die Parkverwaltung mehrere Vorhaben ausgeguckt, die sie ins Programm bringen möchte. Im Küstenschutzbereich am Ostbad sollen Graudünenflächen wieder in ihren Naturzustand versetzt werden. Das bedeutet, alte Sandfangzäune müssen verschwinden. Bunkerreste werden abgebaut. Die wenigen seltenen Gräser, die sich auf diesem kargen Boden halten können, wie das Silbergras, sollen wieder einen Platz haben.

Etwas Besonderes ist auch der Moorrest an der Barkenlegde. "Einzigartig im Nordwesten" so Zander. Königsfarn und der fleischfressende Sonnentau sind hier akut vom Aussterben bedroht. Ursache dafür sind Bohrbrunnen des Wasserwerkes, die hier den Grundwasserspiegel gesenkt haben. Mit zunehmender Trockenheit breiteten sich Birken aus, die nun den seltenen Moorpflanzen das Licht nehmen. Die Grundwasserverhältnisse müssen verändert, Birken zum Teil entfernt werden. Da passt es gut, dass die Stadtwerke jetzt ihre Brunnen verlagern wollen.

Bevor die EU-Gelder fließen können, muss jetzt zunächst der Antrag auf den Weg gebracht werden. Die Ansprüche der EU an das Projekt sind laut Zander hoch. "Es ist ein hoher Druck da." Deshalb muss es ein "guter" Antrag werden. "Sonst brauchen wir da in Zukunft gar nicht wieder aufzutauchen"

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