Umweltminister Hans-Heinrich Sander denkt nach
Der neue niedersächsische Umweltminister Hans-Heinrich Sander, im
Zivilberuf Schulrektor, denkt über die Zukunft der hochqualifizierten
Mitarbeiter des Niedersächsischen Landesamtes für Ökologie
(NLÖ) nach und sinniert ebenfalls öffentlich über den Naturschutz
in Niedersachsen. Das NLÖ war der CDU im Lande stets ein Dorn im
Auge: Eine Fach- und Beratungsbehörde des Landes, deren Mitarbeiter
und Mitarbeiterinnen nicht nur fachlich sehr gute Info-Dienste für
den Naturschutz herausgeben, sondern auch naturschutzfachliche Stellungnahmen
zu Eingriffen in Natur und Landschaft abgeben, die politisch häufig
sehr unbequem sind.Logische Konsequenz: Wer meckert, wenn auch fachlich,
wird abgewickelt, als "Bürokrat" verunglimpft und soll
sich nun in Schulen sein Brot verdienen.
Sander: "In Hannover gibt es ein Landesamt für Ökologie.
Da sitzen viele qualifizierte Kräfte wie Biologen oder Chemiker,
die im Zuge der Entbürokratisierung nach einem pädagogischen
Schnellkurs in die Schulen geschickt werden können".
(Zitat aus: Deister-Weser-Zeitung vom 12.3.2003)
Man darf gespannt sein, wer und wie nun den Part der Fachbehörde
im Lande übernommen wird, oder ob es sich bequemer ohne das NLÖ
regieren lässt.
Zum Naturschutz im Allgemeinen ließ er in der Hannoverschen Allgemeinen"
vom 21. März 2003 ("Lieber Gebote als Verbote") nach ersten
Tönen des staatlichen Handelns nichts Neues verlauten, eine unverbindliche
Wiederholung von Floskeln, die den fachlichen Naturschutz bisher nicht
weiterbrachte und so tut, als ob es keine Naturschutzgesetze und EU-Richtlinien
gibt: ""Der Staat setze den Ordnungsrahmen. Ihm seien Gebote
aber lieber als Verbote. Sanders Motto: ´Naturschutz nicht gegen,
sondern mit den Menschen machen.´
Genau nach diesem platten Motto wurden viele Landschaften bis zur Nichtwiedererkennbarkeit
verhunzt, Naturschutzbestimmungen missachtet und Arten vertrieben oder
vernichtet. Der Mensch, der z.B. weder den Seeregenpfeifer oder die Zwergseeschwalbe
kennt, wird sich lieber für einen FFK-Strand im Nationalpark in Bensersiel
entscheiden, gegen die Vorgaben der EU-Vogelschutzrichtlinie und gegen
die Lebensansprüche dieser geschützten Arten in einem Nationalpark.
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