Schreiben der EU an den deutschen EU-Botschafter
Zur Erinnerung: Der Wattenrat legte bereits im Dezember 2001 eine sehr
umfangreiche Beschwerde bei der EU-Kommission, Generaldirektion Umwelt,
ein. Inhalt der ca. 4,5 kg schweren Eingabe war die Novellierung des Nationalparkgeetzes
"Niedersächisches Wattenmeer" zu Lasten bereits gemeldeter
EU-Vogelschutz- und Flora-Fauna-Habitatgebiete und zum Vorteil der Tourismusindustrie
auf den ostfriesischen Inseln und dem Festland. Die Landesregierung schuf
so Fakten, die auch eine erhebliche Verschlechterung des Schutzstatus
des Nationalparks bedeuten.
Die EU-Kommission prüfte die vom Wattenrat eingerichten Unterlagen
sehr gründlich und bat in einem ersten Schreiben vom 17. September
2003 den deutschen EU-Botschafter von Schönfelder sehr deutlich um
weitere Veranlassung. Die Kopie des Schreibens liegt leider nur in einer
sehr schlechten Kopie vor. Die Bundesrepublik Deutschland war verpflichtet,
zu den Bedenken der Kommission innerhalb von zwei Monaten Stellung zu
nehmen. Das Antwortschreiben liegt uns nicht vor. Wir bemühen uns
darum.
Schreiben der EU-Kommission
Die lokalen Politgrößen der SPD im Landkreis Wittmund hingegen
feiern die Gesetzesnovellierung u.a. als "Sieg" für die
Insel Langeoog. Soweit zum Politikverständnis von gewählten
Volksvertretern, denen Naturschutz nicht nur völlig wurscht, sondern
deren gesetzlichen Inhalte offenbar völlig unbekannt sind.
Das Land investiert Millionen Anzeiger
für Harlingerland 15.01.2003 (S. 6)
MdL Günter Peters besucht die Langeooger SPD / Bilanz der bisherigen
Politik gezogen
-ah- Langeoog. Die Langeooger SPD hatte am Wochenende den SPD-Landtagsabgeordneten
Günter Peters zu einer Versammlung in das Wellenbad-Cafe eingeladen,
um landespolitische und kommunale Themen zu diskutieren. "Der Tourismus
auf Langeoog ist in den letzten Jahren vom Land Niedersachsen hervorragend
gefördert worden", lobte dabei Peters, der zugleich auch tourismuspolitischer
Sprecher seiner Fraktion ist.
Langeoog habe seine Spitzenstellung mit Hilfe des Landes im Tourismus
ausbauen können.
"Obwohl der Haushalt der Inselgemeinde seit Jahren sehr angespannt
ist, hat man Mut bewiesen, und in touristische Infrastruktur investiert".
Das Land habe in dieser schwierigen Situation geholfen und der Inselgemeinde
jährlich mehrere Hunderttausend Euro als Bedarfszuweisung gegeben.
Die Gesamtsumme der Fördermittel des Landes habe inzwischen einen
zweistelligen Millionenbetrag weit überschritten. Damit Langeoog
auch in Zukunft im harten Wettbewerb bestehen könne, sei die Erneuerung
der Infrastruktur wie Umbau des Hallenwellenbades, Beschaffung neuer Loks
und Waggons der Inselbahn, Neubau des Bahnhofes und der Abfertigungsanlagen
im Hafen sowie die derzeit laufende Sanierung der Bahnstrecke, dringend
notwendig gewesen.
Auch bei der Umwandlung der Nationalparkverordnung Niedersächsisches
Wattenmeer in ein Gesetz ist nach Meinung von Günter Peters die Insel
als Sieger hervorgegangen. "Wir haben gemeinsam für die Inselinteressen
gekämpft und können mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein",
so Peters. Nicht unerwähnt bleiben dürften dabei auch die Millionensummen,
die das Land für die Küsten- und Dünenschutzmaßnahmen
im Pirolatal gezahlt habe. |